Kinder. Küche. Karriere? Macht mein Mann!
- 29 Mrz 2012
- Autor: Tina
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Traumjob Hausfrau
Sie sind jung. Sie sind intelligent. Sie sind gebildet. Und sie sind bereit für den Rückzug ins Private, noch ehe sie die Welt für sich erobert haben: Jede zweite Österreicherin unter 25 Jahren kann sich ein Leben als Hausfrau vorstellen. Was bringt junge Frauen dazu, sich schon mal gedanklich in einem Leben mit Fischstäbchen und Biomöhren, Wäscheservice und Hausaufgaben einzurichten?
Es sind zunächst einmal die ganz handfesten wirtschaftlichen Gegebenheiten. Genauer: das Klima der Verunsicherung in Zeiten einer verschärften Wirtschaftslage und die damit verbundene Resignation. Wenn die Chancen auf berufliches Aus- und Fortkommen hinterfragt werden müssen, gewinnt die Familie an Stellenwert.
So die Interpretation einer Befragung, die das österreichische Ministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend 2011 unter 800 Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren durchführen ließ. Denn 55 Prozent der Mädchen und Frauen bestätigten die Aussage: „Wenn mein Partner so viel verdient, dass unser Lebensunterhalt gesichert ist, möchte ich Hausfrau sein.“ Welche eine kluge Sichtweise….
Doch es gibt noch andere Gründe, warum sich junge Frauen mit dem wenig prestige-trächtigen Hausfrauen-Dasein gut arrangieren können. Ihnen steht etwa das Bild der eigenen Mütter vor Augen, die sich im ehrgeizigen Kinder-und-Karriere-Spagat aufgerieben haben. Ein Lebensentwurf, den sie weder sich selbst noch den eigenen Kindern zumuten möchten: Von der Ganztagskrippe in den Ganztagskindergarten hinein in die Ganztagsschule – auch wegen ihrer eigenen, oftmals stressigen „Kindheits“-Erfahrungen entscheiden sich viele für den Job als Ganztagsmutter.
Überhaupt zeigte die Studie, dass sich die Jugendlichen an den klassischen Rollenbildern und dem Wert der Familie orientieren: „Eine eigene Familie zu gründen ist für drei Viertel der Befragten ein großes Thema. Mit dem Begriff assoziieren sie neben Verwandten vor allem positive Gefühle wie Geborgenheit, Unterstützung und Rückhalt.“
Am meisten imponiert mir, als Inhaberin der PV ERNESTINE dass diese junge, vernünftige Generation mit ihrer Haltung dem ihr so oft unterstellten Egoismus, Selbstverwirklichungsstreben und Statusdenken eine Absage erteilt. Und für die wirklich wichtigen Dinge im Leben votiert: für die Liebe, für das Miteinander und für gemeinsame Aufgaben. Für mich kommt darin ein großes Selbstbewusstsein zum Ausdruck.
So sehr mich diese Rückbesinnung auf traditionelle Werte und Lebensformen auch persönlich freut, eins sollte dabei nicht übersehen werden: Der Gesellschaftsklassiker Vater Versorger, Mutter Hausfrau und Kinder mit einer Kindheit, die den Namen auch verdient, kann nur in einer stabilen Partnerschaft funktionieren. Das bedeutet vor allem: gegenseitige Wertschätzung und bedingungsloses Vertrauen. Ich wünsche allen noch Suchenden und schon Liebenden – nicht nur den jungen Österreicherinnen und Österreichern –, dass sie diese Erfüllung ein Leben lang erfahren dürfen.
Ernestine Adler
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