Die Wiederkehr der Höflichkeit
- 10 Mrz 2012
- Autor: Tina
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Es herrscht Einigkeit
Nach einer Umfrage der GfK Marktforschung in Nürnberg empfinden über 90 Prozent der Befragten Zuspätkommen als Affront. Und nicht nur das: Wer unpünktlich ist, gilt auch in anderer Hinsicht als unzuverlässig. Auch darin ist sich die überwiegende Mehrheit einig.
Schwieriger wird es schon, betrachtet man das Phänomen „Höflichkeit“ ganz allgemein. Neulich kam mir der Erfahrungsbericht eines jungen Mannes unter, der resigniert erzählte, dass er es aufgegeben habe, Müttern mit Kinderwagen die Tür aufzuhalten. Dies werde weder mit einem Lächeln, geschweige denn mit einem „Danke“ quittiert.
Überhaupt lassen in vielen Lebensbereichen die Umgangsformen anscheinend zu wünschen übrig. Ausbilder beklagen mangelnden Benimm bei Azubis, Schulen sehen sich veranlasst, in Wettbewerben gutes Benehmen zu trainieren, raue Töne und mürrische Blicke sind in Büros, Supermärkten und vielen Nachbarschaften leichter zu haben als ein nettes Wort oder einfach nur ein Lächeln.
Dabei konstatieren Soziologen und Kulturwissenschaftler seit Beginn unseres Jahrtausends die Wiederkehr der Höflichkeit. Das Laissez-faire der „68er“, das über Jahrzehnte hinweg den zwischenmenschlichen Umgang in der Republik prägte, sei endgültig passé. In der Tat haben Seminare, Coachings und Vortragsreihen zum Thema Stil und Etikette Hochkonjunktur. Bücher und Ratgeber über die „Renaissance der Höflichkeit“ füllen die Regale und zeigen den Weg für ein erfolgreiches Auftreten in Gesellschaft und Beruf. Erlaubt ist nicht mehr, was gefällt, sondern sich je nach Situation geziemt und erwartet werden darf.
Ein Trend, den wir bei PV ERNESTINE schon seit längerem beobachten. Die Erwartungen in puncto Höflichkeit und Anstand sind anspruchsvoller geworden. Viele unserer jüngeren Kunden kommen deshalb zu uns, weil sie satt haben, bei der Partnersuche im Netz immer wieder auf Abenteurer und rüpelhafte Zeitgenossen zu treffen. Sie gehören zu einer neuen Generation um die Dreißig, Vierzig, die sich mit ihren Wertmaßstäben der Takt-losigkeit und Impertinenz verweigert. Ihnen gemeinsam ist der Wunsch nach einer Partnerschaft, die von Anfang an auf gegenseitigen Respekt gegründet ist. Dies ist uns Auftrag und Verpflichtung zugleich.
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