Wer liebt, will auch erben !
- 02 Aug 2018
- Autor: Tina
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Der Titel klingt etwas bösartig.
Aber wenn man der Studie der Deutschen Bundesbank glauben darf, haben wir bei unserer Partnerwahl durchaus noch recht archaische Züge: Wenn früher der Großbauer darauf achtete, dass die Kinder ihre Ehepartner nach ähnlichem Besitz aussuchten, spielt auch heute bei vielen das zu erwartende Erbe bei der Partnerwahl eine entscheidende Rolle.
Man bleibt gerne unter sich. Die Partner ähneln sich auffallend oft in ihrem Bildungsniveau und in ihrem Einkommen. Diesen Zusammenhang haben jetzt Volkswirte für die Bundesbank untersucht und dabei auf die Finanzdaten von knapp 4500 Haushalten in Deutschland zurückgegriffen. Das Ergebnis: Das zu erwartende Erbe spielt in der Wahl des Ehepartners eine größere Rolle als dessen wahrscheinliches Einkommen. Und die Studie nennt auch Gründe: Das Erbe lässt sich angesichts des Wohlstands seiner oder ihrer Familie schon zum Zeitpunkt der Hochzeit sehr genau feststellen. Das zu erwartende Einkommen aber nicht.
So werden die Reichen immer reicher!
Interessant ist, dass die Ergebnisse für Deutschland denen einer vergleichbaren Untersuchung in Frankreich aus dem Jahr 2014 ähneln. Nicht nur bei den Deutschen spielen materielle Aspekte für die Ehe eine sehr wichtige Rolle, sondern auch für die in Liebesdingen als leidenschaftlicher geltenden Franzosen. Die Wissenschaftler sprechen von Homogamie. Das bedeutet, dass Ehen meist innerhalb gleicher sozialer Schichten geschlossen werden. Und das hat einen volkswirt-schaftlichen Aspekt, weshalb die Bank sich dafür interessiert: Erbe als wichtiges Heiratsmotiv sorgt verstärkt für eine ungleiche Vermögenskonzentration. Auf gut deutsch: Die Reichen werden immer reicher!
Und wo bleibt die Liebe?
Eben. Wir von der Partnervermittlung ERNESTINE finden die Frage nach dem kommenden Erbe ein wenig pervers. Jedenfalls haben wir festgestellt, dass unsere Klienten erst spät nach der wirtschaftlichen Situation fragen. Natürlich betonen wir, besonders bei reiferen Menschen, deren wirtschaftliche Unabhängigkeit oder gar deren Vermögen. warum auch nicht. Und natürlich arbeiten wir in Deutschland schon länger mit der sogenannten Erben-Generation. (Pech gehabt, der leer ausging). Natürlich sorgen wir schon bei der Auswahl für eine gewisse Parität. Die bezieht sich aber eher auf Bildung und Interessen, weniger aufs Vermögen – geschweige aufs Erbe. Ausser es wird ausdrücklich gewünscht. Es sollte aus XX anderen Gründen funken. Für einen Literatur-Professor suchen wir nicht die Blumenhändlerin. Für einen Grundschullehrer im Hoch-Schwarzwald kann es der Glücksfall sein. Die Geschichte von My fair Lady bleibt die Ausnahme. Aber das Märchen vom Aschenputtel, das den Prinzen bekommt, ist möglich. Auch bei Ernestine. Wir haben es in 32 Jahren schon hautnah erlebt.
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