Der Volksmund irrt auch hier mal wieder !
- 25 Feb 2013
- Autor: Ernestine Adler
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Als Agentur ERNESTINE, die feine Adresse für anspruchsvoll Partnersuchende, stehen wir desöfteren vor der Frage, welche Volksweisheit nun richtig ist: Die Gegensätze, die sich anziehen oder die Gleichen, die sich gern gesellen?
Die Natur lehrt uns ja beides. Wenn man zwei Hufeisenmagnete an den gleichen Polen zusammenführen will, stößt man an eine unsichtbare Mauer. Wenn man einen umdreht, schnellen sie regelrecht zusammen. Umgekehrt, werden die männlichen Mitglieder einer Spezies hauptsächlich von dem weiblichen Gegenstück der gleichen Art angezogen.
Das gilt nicht nur für Säugetiere, auch Insekten oder Frösche – wer auch immer – werden von der Paarung mit anderen Arten der gleichen Gruppe abgehalten. Gleich und gleich – also unentschieden.
Suchen wir eine Antwort in der Literatur: In einer Studie kommen die beiden Forscher Beatrice Rammstedt und Jürgen Schupp zu dem Schluss, dass Gegensätze sich anziehen. „Wir haben entdeckt, dass Partnerschaften dann funktionieren, wenn in den drei Dimensionen Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit und Offenheit, Ähnlichkeit vorherrscht“, so Rammstedt.
Es gibt aber auch Ausnahmen, müssen die Forscher einräumen: „Wer eher schwach ist, hat gern einen starken Partner an seiner Seite.
Wer selbst viel redet, braucht jemanden, der gut zuhören kann“, erläutert Rammstedt.
Hier müssen wir, die Agentur ERNESTINE, seit 27 Jahren uns also auf unsere lange Erfahrung im persönlichen Gespräch verlassen, denn „Vielredner“ kreuzt mit Sicherheit niemand im Fragebogen an.
Der Buchautor und Vielredner Richard David Precht hat es wohl in seinem Buch über die Liebe richtig erkannt:
„Wissen wir denn überhaupt selbst, was wir wollen, was tatsächlich gut für uns ist ? …
Die Antwort ist zweischneidig und widersprüchlich. (Der Mensch) mit dem seltsamsten Sexual- und Gemütsleben, von dem in diesem Buch die Rede war, sucht zumeist alles und von allem das Gegenteil. Geborgenheit und Fremdheit, Nähe und Distanz, Aufregung und Beruhigung, Stärke und Schwäche, Erschütterung und Bestätigung.“
Und er kommt zu dem Schluss, dass gerade die Gegensätze erst das volle Ausmaß unseres Seins deutlich machen. „Keine Verschmelzungsgefühle ohne das Gefühl der Einsamkeit; keine Romantik ohne das Wissen um die Routine und das Profane; keine Lebensfreude ohne das Wissen um Leid und Trauer; keine Seligkeit ohne Sterblichkeit. …
Die Liebe als größte unserer Sehnsüchte weiß das sehr gut: Sie ist das Unwahrscheinliche, das Besondere, das Zerbrechliche, das Bedrohte. Nimmt man all dies von ihr fort, so wird sie schnell langweilig. Selbstverständlich geliebt zu werden, ist ein erhebendes Gefühl – weil es nicht selbstverständlich ist.“ Das wollen wir so stehen lassen …
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