Geben und Nehmen – Das Zweigestirn der Liebe
- 29 Nov 2012
- Autor: Ernestine Adler
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Geben und Nehmen – Das Zweigestirn der Liebe
Die Kunst des schönen Gebens wird in unserer Zeit immer seltener in dem selben Masse wie die Kunst des plumpen Nehmens, des rohen Zugreifens täglich allgemeiner gedeiht.“ Fast zweihundert Jahre alt ist dieses Zitat von Heinrich Heine – und, wie wir es erleben, immer noch top-aktuell.
Auch wir stellen fest, dass 2012 das schöne Geben immer weniger geworden ist, das blinde Raffen und selbstverständlich Nehmen gang und gäbe sind. Ob Arm, ob Reich, alle fühlen sich zu kurz gekommen, betrachten es als ihr gutes Recht, abzugreifen, was und wo es auch immer geht. Ob Akademiker bis hin in die sogenannten bildungsfernen Schichten, in Egoismus, Rücksichtlosigkeit und der Geiz-ist-geil-Mentalität scheinen alle unterschiedslos vereint. Abschöpfen, was geht – materiell, sozial, emotional. Ohne an Gegenleistung auch nur zu denken, versteht sich.
Dabei ist Egoismus eigentlich recht anstrengend, wird er doch gespeist von ständiger Unzufriedenheit, Misstrauen und dem unablässigen Drang, sich gegen alle Widerstände Geltung zu verschaffen.
Egoismus macht manipulierbar. Denn er richtet sich nicht nach Bedürfnissen oder nach dem, ob etwas wirklich wünschenswert ist. Er ist reiner Selbstzweck und als solcher der Propaganda der jeweils gerade gültigen Must-haves aus-geliefert.
Egoismus basiert auf einem schwachen Ego. Auf mangelndem Selbstwert-gefühl, Unsicherheit und Angst. Die Angst, etwas zu verlieren, die Unsicherheit, den Standards zu genügen, zu wenig wert zu sein, um „dazu“ zu gehören.
Als Voraussetzung für materiellen Wohlstand und damit ganzheitlichem Wohlbefinden erkennt unsere Gesellschaft allein Wachstum an. Die Konsequenz: Etwas zu geben wird als Schwäche empfunden, mit Verlust gleichgesetzt. Nur wer nimmt, steht auf der Gewinnerseite.
Einen Lebensbereich allerdings gibt es, der sich diesem Wahn entzieht: die Liebe. Liebe ist per definitionem das Einzige, in dem sich Nehmen und Geben die Waage hält, die Waage halten muss, um dauerhaft zu bestehen. Natürlich erhoffen wir uns auch von ihr, etwas zu gewinnen. Geborgenheit, Zärtlichkeit, Verständnis, Fürsorge, Verlässlichkeit – eben die schiere Unendlichkeit des Glücks. Das wir uns nur dann bewahren, wenn Geben und Nehmen im Gleichgewicht sind. Geben und Nehmen ist das Zweigestirn der Liebe.
Vorraussetzung für ein Glück das alle Stürme überdauert – der „richtige Partner“ der passende Partner, siehe unsere Referenzen
www.pvernestine.de/70/Referenzen.html
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