Das grosse Defizit der Singles…
- 21 Feb 2012
- Autor: Tina
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Die Magie der Berührung
Es war ein schreckliches Experiment, das Stauferkaiser Friedrich II. vor 800 Jahren in Szene setzte: Um herauszufinden, was die „Ursprache“ des Menschen sei, ließ er Neugeborene isolieren. Ammen nährten sie und hielten sie sauber – jede Ansprache und jegliche Liebkosung aber war verboten. Alle Babys starben.
Schmusen, Streicheln, Schäkern – heute wissen wir, wie wichtig Berührungen für die geistige, körperliche und emotionale Entwicklung von Kindern sind. Denn mit jeder Streicheleinheit werden Nervenverbindungen angeregt oder sogar neu gebildet. Je mehr Synapsen, desto effektiver arbeitet später das Gehirn.
Fazit: Berührung macht schlau, Berührung macht stark. Sie ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Warum sollte sich daran im Erwachsenenalter etwas ändern?!
Ernestine Adler, Geschäftsführerin der Partnervermittlung ERNESTINE GmbH, weiß aus langjähriger Erfahrung: „Viele meiner Klienten suchen einen Partner, weil sie sich schlicht und einfach nach Nähe sehnen, nach einem Menschen, an den sie sich im wörtlichen Sinne anlehnen können, mit dem sie körperliche Geborgenheit und Vertrautheit erfahren können. Andere Faktoren wie gemeinsame Interessen pflegen oder Sex spielen häufig erst in zweiter Linie eine Rolle.“
Wie tiefgreifend die Macht der Berührung ist, haben Psychologen in zahlreichen Versuchen ermittelt. So nehmen Patienten ihre Medikamente regelmäßiger ein, wenn der Arzt sie vorher mit einer leichten Berührung daran erinnert. Erfolgreiche Sportteams klatschen sich häufig aufmunternd ab. Wissenschaftlich längst erwiesen ist die heilende Kraft der Berührung bei Krankheiten und psychologischen Problemen. Die amerikanische Wissenschaftlerin und Leiterin des „Touch Research Institute“ in Miami Tiffany Field wies nach, dass sich körperliche Beschwerden und Depressionen bei Paaren durch Massagen des Partners mildern ließen. Und nicht nur das: Auch die Beziehung wurde enger.
Field ist davon überzeugt, „dass Berührungsarmut die Ursache für viele psychische Störun-gen ist … wie Hyperaktivität, sexuelle Aberration, Drogenmissbrauch, Gewalt und Aggression.“ Menschen, die lange Zeit ohne liebevolle Berührungen auskommen müssen, fühlen sich einsam, hilflos, entfremdet.
Auch für eine erfüllte Partnerschaft sind Berührungen wichtig. Mit dem Austausch von Zärtlichkeiten wird das Hormon Oxytocin freigesetzt. Dies führt, so der Hirnforscher Henrik Walter, „zu einer Beruhigung und einem Wohlgefühl, das die Bindung der beteiligten Per-sonen verstärkt.“ Liebe, Vertrauen und Ruhe sind das Ergebnis dieser biochemischen Reaktion. Soweit die wissenschaftliche Erklärung.
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