Der Tastsinn
- 08 Apr 2016
- Autor: Ernestine Adler
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Der Tastsinn:
In Japan verbeugt man sich höflich, bei uns schüttelt man sich die Hände.
Schlimm ist jedoch, dass die heutige westliche Gesellschaft weitgehend ohne Berührung auskommt.
Im Mittelalter waren soziale Berührungen wie Küssen und Händchenhalten weit verbreitet, es sollte beiden Parteien die volle Bedeutung es Akts vermitteln.
Legte ein Untergebener seine Hände in die die seines Herrn, so verpflichtete er sich zum Dienst an diesem. Bei Ernestine gilt seit 30 Jahren Handschlag – Qualität.
Industriell hergestellte Produkte gab es damals nicht. Alles musste in Handarbeit angefertigt werden. Die Familien schliefen nachts eng beieinander. Selbst Reisende mussten sich das Bett oftmals teilen. So schrieb Erasmus von Rotterdam im 16. Jahrhundert, Bettgenossen sollten still liegen und sich nicht gegenseitig die Decke wegziehen.
Wir von Ernestine hören des öfteren in unseren Gesprächen, wir hatten schon lange getrennte Schlafzimmer. Es ist meist der Anfang vom Ende zweier Egoisten deren Liebe wohl nicht tief genug war.
Früher zählte die Gemeinschaft mehr als der einzelne Mensch.
Später entwickelte sich eine Gesellschaft, die das Sehen über das Berühren stellte. Die Erfindung des Buchdrucks und die sich ausbreitende Lese- und Schreibfähigkeit, die Bedeutung des Sehsinns an Information zu gelangen.
Benimmregeln wiesen die Menschen an, die Welt mit den Augen wahrzunehmen. Der Individualismus kam auf. Nun saßen Menschen auf ihrem eigenen Stuhl; zumindest in der Oberschicht. Sie aßen vom eigenen Teller und schliefen im eigenen Bett.
Handel und Verwaltung ersetzten die alten Beziehungsgeflechte aus Vasallentum und Verwandtschaft. So verschwand das Bedürfnis, sich fest an einen sicheren Sozialkörper einzuordnen.
Die Pest trug ebenso dazu bei sich körperlich zu distanzieren.
Schlimme Auswüchse waren dann die Anleitungen von Watson – Mütter sollten keinen allzu engen Kontakt mit ihren Kindern haben. Küssen und herzen sie niemals, lassen sie sie auch nicht auf ihrem Schoss sitzen, lautete das Credo. Was für ein Irrsinn eines Psychologen!!
Heute küssen wir uns flüchtig auf die Wange, neue Häuser verzichten auf die Klingel mit Tastendruck, Architekten wird im Studium „das Hirn rausgerissen“, sagte mir unlängst eine Absolventin. So spiegelt sich überall mehr und mehr eine eisige Kälte. Und die Menschen die in diesen Häusern leben, fühlen sich einfach nicht wohl.
Zu Hause, wo man Zeit fürs Kuscheln hätte, sind die Eltern und die Kinder mit der Tastatur zugange. Körperliche Zuwendung und Musik ist wie man heute weiss, dass all entscheidende für eine gückliche Kindheit. Durch Berührung entsteht Verbindung zum Kind, zum Partner, die Familie ist entspannt. Musik spricht die Hirnhälften an, die die Emotionen managen. Man ist automatisch glücklich. Ein Kind braucht dann keine 10 Spielsachen, es ist einfach glückselig, wenn sein Gefühl da ist – ich bin geliebt und fühle mich geborgen. 24 Stunden – Tag für Tag. Nacht für Nacht: Doch leider ist dies selten der Fall und meist sind Familien rundum gestresst, weil sie die einfachsten Mechanismen des Glück selbst nie kennen gelernt haben oder weil sie von dummen Kinderärzten und diversen Ratgebern alles Mögliche gesagt /implantiert bekommen, was richtig und falsch sein soll. Die meisten „Ratgeber“ vergessen, dass echte Elternliebe, Respekt für das Kind, Zärtlichkeit und Berührung in den ersten 5 Jahren das Fundament sind, auf dem Familien-Träume wahr werden können. Alles andere ist eine Folter für das kleine abhängige Wesen und letztendlich eine Folter für die ganze Familie, die dauergestresst wird. Mütter die arbeiten, (man braucht ja Konsumenten), Väter die arbeiten, Omas die fehlen und Ehen die scheitern spiegelnt das Ergebnis wider.
Haben wir uns all dies klar gemacht und verinnerlicht, so können wir uns an einer wunderschönen Zukunft erfreuen. Sind wir jedoch ein durchgeistigter, mailabhängiger Dauerkonsument der sein Ego über Alles stellt, so haben wir die Konsequenzen daraus „zu ertragen“.
Gerne sind wir für Sie da um auch Ihr Glück anzukurbeln.
Alles verändert sich mit dem 1. Schritt.
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