Sklaven Ihrer Smartphones!
- 18 März 2015
- Autor: Ernestine Adler
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Sklaven ihrer Smartphones !
Ach ja, die Japaner.
Im letzten Monat konnten wir in der WELT lesen, wie in Japan staatliche ›Hochzeitsunterstützungszentren‹ verzweifelt versuchen, die Geburtenrate in die Höhe zu treiben. Kürzlich schilderte uns dann Christoph Neidhart in der Süddeutschen, wie im ›Land der aufgehenden Sonne‹ der ganz normale Sex digital untergeht. Wie die Menschen dort zu „Sklaven ihrer Smartphones werden. Denn für immer mehr Menschen ist der kleine Bildschirm ihr Fenster ins Leben.“
„Japanische Ehepaare“, schreibt Neidhart weiter, „haben notorisch wenig Sex. Dagegen suchen viele Japaner online Abenteuer. … Das gibt es nicht nur in Japan. Nur in Japan dagegen wird ‚LovePlus‘ verkauft, drei interaktive Comicgirls für die elektronische Liebe: Für 120 Euro gibt es drei virtuelle Freundinnen.“ Nicht mal eigene Namen darf man ihnen geben. Das japanische ‚Mausi‘, ‚Liebling‘ oder ‚Häschen‘ sind out. Die virtuellen Damen heißen Manaka, Rinko und Nene.
Das Spiel ist auch als iPhone-App erhältlich. Neidhart weiter: „Der Hersteller hat ‚LovePlus‘ in fünf Jahren eine halbe Million mal abgesetzt. Manche Käufer entwickeln enge Bindungen zu den virtuel-len Schulmädchen. Warum sollen sie sich die Bürde einer Freundin aufladen, die Forderungen stellt und sogar heiraten will, fragen sich die Männer, wenn es das kleine Glück elektronisch gibt. Zumal jene jungen Männer mit nur schlecht bezahlten Zeitarbeiter-Jobs bei Japanerinnen keine Chance haben.“ ›Hochzeitsunterstützungszentren‹ wohl auch nicht.
Südkorea ist noch vernetzter als Japan
Noch mehr Sorge muss man sich, wenn man Neidhart folgt, um die Geburtenrate in Südkorea machen. Er schreibt: „Der Südkoreaner an sich verbringt viereinhalb Stunden täglich auf seinem Smartphone, so eine Studie der Regierung. Neun Prozent aller Südkoreaner und ein Viertel der Teenager gelten als akut Smartphone-suchtgefährdet. Die Regierung hat 140 Internet- und Video-Game-Suchtzentren eingerichtet. IT-süchtige Kinder müssen in militärisch geführte Entziehungslager.“ Damit sie lernen, dass man mit den Fingern auch Buchseiten umblättern kann.
Und gegen die grassierende Einsamkeit kann man sich in diesem Land Gesellschaft herbei klicken. „Wer allein isst, kann per Webcam einen Partner finden. Am liebsten die 34 Jahre alte Park Seo Yeon, die ein Geschäft daraus gemacht hat, als ‚Diva‘ täglich vor der Webcam zu essen. Ihre gastro-nomischen Voyeure, bis zu 3000 gleichzeitig, bezahlen sie dafür. Park nimmt etwa 8000 Euro im Monat ein.“
Guten Appetit – oder wie Park sagen würde: masistgedeuseyo. Das habe ich jetzt aus dem Internet.
Aber noch mal zu Neidhart. Der Südkoreaner liest auch nicht mehr. „Versuche, die Studenten mit Bonuspunkten in die Büchereien zu locken, sind gescheitert. Anders in der Armee, die Smartphones verboten hat. Neuerdings erhalten Soldaten, die zwei Bücher pro Monat lesen, ein paar Urlaubstage mehr.“ Fragt sich, was sie mit der gewonnen Zeit anfangen. Kriegsspiele im Internet? Oder doch mit ‚LovePlus‘ die Zeit verbringen? Von steigenden Geburtenraten jedenfalls hat die Armee noch nichts gemeldet. Wäre ja auch ganz neu: Kindersegen durch Bücherlesen. Emotionale Verarmung statt lustvolle Umarmung
Noch können wir sagen: So schlimm ist es bei uns nicht. Doch die Tendenz geht ja auch hier zur individuellen Verarmung im emotionalen und zwischenmenschlichen Bereich.
Die Neurotiker, die auch schon viele pathologische Züge in sich haben, versuchen wir bei ERNESTINE auszuklammern, denn diese kommen mit sich selbst nicht mehr zurecht, geschweige denn mit einem Partner.
Noch können wir als seriöse Partneragentur helfen. Noch gibt es genügend Menschen, die kein ‚Fenster ins Leben‘ suchen, sondern das Leben selbst. Mit dem Herzklopfen beim ersten Gegenüber, dem Prickeln der zarten Berührung, dem Rausch beim Sex und der Wohltat der Befriedigung, der anregenden Zweisamkeit und der beruhigenden Partnerschaft. C´est la vie. Wer´s noch nicht kennt, sollte keine Zeit verlieren. Wir sind bereit.
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